Geöffnetes Fenster


Vorteile einer kontrollierten Wohnraumlüftung

 

Warum ist Lüften wichtig

Den Griff umklappen, das Fenster öffnen und die Luft reinströmen lassen, um einen frischen Kopf zu bekommen. Diesen alltäglichen Handgriff mit so großer Wirkung nimmt jeder täglich mindestens einmal vor. Aber warum ist regelmäßiges Lüften eigentlich so wichtig?
Durch das Lüften wird die Bausubstanz erhalten, denn überschüssige Feuchtigkeit wird abgeführt und Schimmel verhindert.

 

Eine weitestgehend luftdichte Gebäudehülle verhindert den unkontrollierten Luftaustausch durch Fugen und Ritzen und senkt den Energieverbrauch. Allerdings erfolgt ein ungenügender natürlicher Luftwechsel. Ein bauphysikalisch und hygienisch notwendiger Mindestluftwechsel wird oft nicht mehr erreicht, die Luftqualität sinkt und die Feuchte-, CO2- und Schadstoff-Konzentration steigen. Es besteht die Gefahr von Bau- und Gesundheitsschäden. Fensterlüften ist hier nicht ausreichend und Energie wird verschwendet.

 

Zu wenig lüften
 

  • Feuchteschäden
     
  • Schimmelpilze
     
  • mangelhafte Luftqualität

Zu viel lüften
 

  • Lüftungswärmeverluste
     
  • ausgekühlte Räume
     
  • hoher Energieverbrauch

Durchschnittliche Wasserdampfabgabe in einem Haushalt

  • Wasserdampfabgabe je Person 30 bis 100 g/h. (beispielsweise durch Duschen, Waschen, Wäschetrocknen, Kochen, Pflanzen, etc.)
  • Freisetzung von 6 - 14 kg (6-14l) Wasser täglich in einem Dreipersonenhaushalt

Benötigte Luftwechselraten?

Um 10 kg (10l) Wasser aus Innenräumen abzuführen, müssen ca. 3.000 kg Luft bewegt werden. Das entspricht einer Luftwechselrate von ca. 2.400 m³/Tag bzw. 100 m³/h. Dafür muss der Luftinhalt der Innenräume im Mittel etwa 7 mal täglich ausgetauscht werden.

 

Warum und wie sollte gelüftet werden?

Eine Wohnung muss ausreichend gelüftet werden, um die vorhandene Luftfeuchte nach außen abzuführen. Das richtige Lüften und die Dauer der natürlichen Lüftung ist abhängig von der Temperaturdifferenz von Innen- und Außenluft, dem Windanfall, der Art der Fenster sowie der Lage der Räume.

 

Eine Wohnung muss ausreichend gelüftet werden, um die vorhandene Luftfeuchte nach außen abzuführen. Das richtige Lüften und die Dauer der natürlichen Lüftung ist abhängig von der Temperaturdifferenz von Innen- und Außenluft, dem Windanfall, der Art der Fenster sowie der Lage der Räume.

 

Lüftungsdauer

 

Der Zeitraum, in dem die gesamte Luftmenge gegen frische Außenluft gewechselt wird, ist bei der Fensterlüftung abhängig von der Stellung der Fenster. Luftwechsel meint den Luftaustausch in einer Stunde. Ein einfacher Luftwechsel beschreibt den Austausch der gesamten Luftmenge in der Wohnung. 
Stoßlüften meint das vollständige Öffnen eines Fensters. Querlüften ist die wirkungsvollste Lüftungsart, mit der in kürzester Zeit die Raumluft vollständig ausgetauscht wird. Hierbei werden gegenüberliegende Fenster gleichzeitig geöffnet, auch Fenster in unterschiedlichen Zimmern.

Dauer des Luftaustausches für einen einfachen Luftwechsel

 

Fensterstellung Lüftungsdauer für einfachen Luftwechsel
Fenster und Türen geschlossen ~ 3 bis 10 Stunden
Fenster gekippt (Kipplüftung) ~ 15 bis 90 Minuten
Fenster halb geöffnet ~ 6 bis 12 Minuten
Fenster ganz offen (Stoßlüftung) ~ 4 bis 8 Minuten
Gegenüberliegende Fenster ganz offen mit Durchzug (Querlüftung) ~ 2 bis 4 Minuten

 

Lüftungdauer nach Jahreszeit

 

Der nötige Luftwechsel ist auch vom Feuchtigkeitsgehalt der Außenluft abhängig. Die Außenluft ist im Winter bei kalten Temperaturen sehr trocken und es muss weniger gelüftet werden. Bei milderen Temperaturen im Frühjahr oder Herbst ist die absolute Luftfeuchte der AUßenluft höher und es muss mehr gelüftet werden.
Daher variieren die Empfehlungen für die Dauer einer Stoßlüftung über das Jahr. 

Lüftungsdauer im Jahresverlauf

 

Januar, Februar, Dezember      4 bis 6 Minuten
März, November      8 bis 10 Minuten
April, Oktober      12 bis 15 Minuten
Mai, September      16 bis 20 Minuten
Juni, Juli, August      25 bis 30 Minuten

 

 

Vorteile der kontrollierten Wohnraumlüftung

 

Schutz des Baukörpers

  • vor Schimmelbildung
  • und Feuchteschäden

Optimierung der Gebäudeeffizienz

  • durch Minimierung von Lüftungswärmeverlusten

Erhöhung der Energieeffizienz

  • Verringerung von Lüftungswärmeverlusten
  • Positive Bewertung nach EnEV / Anrechnung EEWärmeG

Steigerung des Wohnkomforts

Erhöhung des Komforts

  • Von Witterungseinflüssen unabhängiger Luftwechsel
  • Frische Luft steigert das Wohlbefinden
  • Lüften mit geschlossenen Fenstern als Einbruchschutz
  • Schutz vor Außenlärm
     

Verbesserung der Luft-Hygiene und -Qualität

  • Geringe Schadstoffkonzentration und Abführung schädlicher Emissionen
  • Geringe Staub- und Pollenbelastung
  • Abführung von Geruchsbelastungen

Hohe Feuchteproduktion in Wohnräumen

In Wohnräumen wie Bad oder Küche fällt eine hohe Feuchteproduktion an. Die Feuchtigkeit sollte in diesen Fällen möglichst sofort entfernt werden und die Fenster vollständig geöffnet werden. Die Tür sollte möglichst geschlossen bleiben, um die feuchte Luft nicht in der ganzen Wohnung zu verteilen. Nach der Stoßlüftung muss die Raumluft erst wieder auf die Raumtemperatur erwärmt werden. Je nach Klimabedingungen kann es notwendig sein, dass die Stoßlüftung mehrfach wiederholt werden muss. Mit einer Lüftungsanlage kann dieses aufwendige Lüften entfallen.