Drei Wärmepumpen vor einem Hochhaus

Wärmepumpe statt Öl: Klimafreundliche Heizung für ein Hochhaus aus den 1960ern

min read
Energieeffiziente Dimplex Systemlösung funktioniert zuverlässig auch mit Heizkörpern

Ein 60 Jahre alter Hochhauskomplex in einer dicht bebauten Wohnsiedlung in Hilden wird zu einem Vorzeigeprojekt der Energiewende: Denn seit dem letzten Herbst ersetzen drei hocheffiziente Dimplex Wärmepumpen dort die alte Ölheizung und versorgen die 32 Wohneinheiten klimafreundlich mit Wärme. Mit der individuell geplanten Systemlösung beweist Dimplex, dass regeneratives Heizen mit Luft-Wasser-Wärmepumpen sogar in einem Wohnhochhaus mit regulären Heizkörpern statt mit Fußbodenheizung und ohne Fassadendämmung zuverlässig funktioniert.

Der achtstöckige Komplex, Baujahr 1966, mit 32 Wohneinheiten in einer Hochhaussiedlung nahe Düsseldorf hat durch seine noch originale Schieferverkleidung zwar eine besonders markante Optik – mag aber auf den ersten Blick nicht als „Idealobjekt“ für eine Modernisierung mit Wärmepumpen gelten. Schließlich geistern noch immer Vorstellungen von vermeintlichen Voraussetzungen wie „Fassadendämmung“ und „Fußbodenheizung“ durch die Köpfe, wenn es um das Thema „Wärmepumpe in der Sanierung“ geht. Beides erfüllt das Mehrfamilien-Hochhaus in Hilden nicht: Die 32 Wohneinheiten sind mit Radiatoren-Heizkörpern ausgestattet, eine Fassadendämmung kam angesichts der erhaltenswerten Schieferverkleidung nicht in Frage. 

Nichtsdestotrotz wurde das 60 Jahre alte Hochhaus mit 2300 m² Wohnfläche auf ein regeneratives Wärmepumpen-Heizsystem umgestellt – und zwar höchst erfolgreich. „Die Anlage ist seit letztem Herbst in Betrieb. Sie läuft zuverlässig und alles funktioniert“, betont Heizungsbauer Per Christensen, der die Heizungssanierung umgesetzt hat. Bedenken hatte er im Vorfeld keine, denn auf die richtige Planung im Vorfeld kommt es an. „Die Mieter wurden im Zuge der Absenkung der maximalen Vorlauftemperatur von 75 °C auf 55 °C aufgeklärt und mit ins Boot genommen.“  Die bei der Errichtung überdimensionierten Heizkörper konnten so alle in den Wohnungen verbleiben.  Zweifel über die Machbarkeit gab es im Vorfeld nicht. Realisiert hat er das Projekt gemeinsam mit seinem Partner Dimplex, dem Markt- und Technologieführer für Wärmepumpen mit größerer Leistung. Dank jahrzehntelanger Erfahrung im Bereich Wärmepumpen, speziell mit einer Leistung ab 20 kW, plante Dimplex vor Ort eine individuelle Systemlösung, die auch unter den anspruchsvollen Bedingungen eine zuverlässige Wärmeversorgung sicherstellt.

Individuelle Systemlösung spart Energie und Kosten

Zum Einsatz kamen dabei drei Dimplex System C LA 60S-TU Wärmepumpen, die flexibel aufstellbar und speziell für Großprojekte, wie z.B. Mehrfamilienhäuser oder Bürogebäude, ausgelegt sind. Dimplex-Außendienst Christian Hammacher, Sachkundiger für Wärmepumpensysteme nach VDI 4645, hat das Projekt betreut und erklärt, warum unter den örtlichen Gegebenheiten die Wahl auf dieses Wärmepumpenmodell fiel: „Die LA 60S-TU kann einen Gebäudewärmebedarf von bis zu 60kW decken und Vorlauftemperaturen von bis zu 60 °C bereitstellen. Beim Heizen wird ein COP bis 4,9 erreicht – und somit auch hohe Jahresarbeitszahlen. Die Leistungsregelung erhöht die Effizienz bei geringem Wärmebedarf – die Betriebskosten fallen dadurch entsprechend niedrig aus.“ Die Warmwasserbereitung erfolgte bereits vor der Umstellung dezentral und elektrisch: Elektronische Durchlauferhitzer in jeder Wohnung liefern direkt und ohne lange Wege warmes Wasser in Küche und Bad.

Um eine reibungslose Umstellung zu gewährleisten, war bereits im Vorfeld die Vorlauftemperatur der bestehenden Wärmeversorgung in dem Hildener Hochhaus über mehrere Phasen in Kälteperioden reduziert worden. Die Behaglichkeit für die Bewohnerinnen und Bewohner konnte dabei gleichbleibend erhalten werden, so dass einem Austausch der alten Ölheizung gegen eine moderne Wärmepumpe nichts im Wege stand. Da die Dimplex LA 60S-TU selbstverständlich alle gesetzlichen Vorgaben erfüllt, war die Modernisierung maximal förderfähig mit 45 Prozent durch die BAFA. 

Leiser Betrieb überzeugt die Bewohner

Auch die anfänglichen Bedenken der Bewohner bezüglich einer möglichen Geräuschentwicklung konnten schnell zerstreut werden. Denn die drehzahlgeregelten Ventilatoren und der schalloptimierte Verdichterraum der LA 60S-TU sorgen für einen leisen Betrieb. Dabei spielt auch der richtige Aufstellort eine Rolle, der in Abstimmung mit dem ausführenden Sanitär- und Heizungsbaubetrieb vor Ort sorgfältig ausgewählt wurde. Die drei großen Luft-Wärmepumpen stehen in einigem Abstand an der Seite des Gebäudes, so dass für die Bewohner der heute 32 Wohnungen keine Lärmbelästigung entsteht. Hausmeister Uli Schillings jedenfalls zieht ein rundum positives Fazit: „Seit die Anlage am Laufen ist, hört man überhaupt nichts!“

Dimplex setzte während des gesamten Projektes auf eine enge Abstimmung mit dem zuständigen Fachhandwerker, der Fa. Per Christensen Heizungsbau, die die Arbeiten vor Ort koordiniert hat. Durch mehrere Treffen mit den Handwerkern auf der Baustelle, eine Begleitung in allen Bauabschnitten und eine fachkundige Inbetriebnahme und Anlageneinstellung durch den Dimplex Werkskundendienst konnte ein optimales Ergebnis sichergestellt werden. Die intelligente Dimplex Master-Regelung, geeignet für bis zu 14 Wärmepumpen in Kaskade, erlaubt eine bedarfsgerechte Steuerung. Und auch nach der Inbetriebnahme wird die Anlage weiter betreut – im Rahmen eines bis zu zwölfjährigen Service- und Garantiepaketes durch den regionalen Dimplex Service vor Ort und jederzeit auch aus der Ferne. Denn über eine NWPM-Touch-Karte sind die Wärmepumpen online eingebunden, so dass die Anlage auch über die Dimplex App gesteuert werden kann und via Internet ein Monitoring oder Fernzugriff stattfinden kann.

Klimaneutral heizen – mit Wärmepumpe im Bestand

Mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist der verbindliche Umstieg auf erneuerbare Energien beim Heizen gesetzlich verankert. Für Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer wird folglich die Umrüstung von Bestandsgebäuden auf regenerative Heizsysteme ein zentrales Thema der nächsten Jahre sein. Dass eine Wärmepumpe dabei eine effiziente, klimafreundliche und zuverlässige Lösung darstellen kann – selbst bei Bestandsgebäuden mit größerem Wärmebedarf, ohne Dämmung und Fußbodenheizung – beweist das Modernisierungsprojekt in Hilden eindrucksvoll. Denn nach der ersten Heizperiode fällt das Fazit der Bewohnerinnen und Bewohner durchweg positiv aus – oder wie  Hausmeister Uli Schillings es kurz und knapp zusammenfasst: „Wir hatten keinerlei Probleme.“

Video zum Projekt unter: https://youtu.be/OSqouJO17jw?feature=shared